Das Tagungsthema bietet unterschiedliche Zugänge und Lesarten an. Als zeitliches Kontinuum lässt sich „Spielen – Lernen – Arbeiten“ anthropologisch begründen: Für Fröbel war das freie selbsttätige Spiel vor allem im frühen Kindesalter die wirksamste Selbstbildungsmethode in einem durch die Erzieher gegebenen Rahmen (vgl. Neumann, Sauerbrey, Winkler 2010). Das Lernen im Modus des gemeinsamen Arbeitens ist nach Dewey das Kerngeschäft der Pädagogik. Folglich könnte eine Hochschullernwerkstatt im Sinne eines konstruktivistischen Lernbegriffs ein Kernelement in der Lehre und Forschung werden, in dem sich die Interessen der jeweiligen Forschenden in einen Theorie-Praxis-Transfer verschränken (vgl. Stadler-Altmann 2015; Winkler & Stadler-Altmann 2016).
Als Beschreibung der pädagogischen Realsituation „zwischen Kooperation und Kollaboration“ eignet sich das Tagungsthema desgleichen zur Analyse kontextueller Faktoren in der Bildungsforschung (vgl. Windzio & Teltemann 2013). Hochschullernwerkstätten sind demnach der Ort an und in dem u.a. das am Werk sein bzw. das Tätigsein, der Diskurs und die Reflexion in Lern-, Arbeits- und Spielsituationen im Mittelpunkt stehen und in dem aus einer vielleicht pragmatisch verstandenen Kooperation eine am Gegenstand, dem Werk, eine Kollaboration wird. Diese Perspektiven sollen auf der Tagung in Vorträgen vorgestellt, in den Workshops erarbeitet und gemeinsam diskutiert werden.

Literatur
- Neumann, K., Sauerbrey, U. & Winkler, M. (2010) (Hrsg.): Fröbelpädagogik im Kontext der Moderne. Bildung, Erziehung und soziales Handeln. Verlag IKS Garamond.
- Windzio M., Teltemann J. (2013) Empirische Methoden zur Analyse kontextueller Faktoren in der Bildungsforschung. In: Becker R., Schulze A. (Hrsg.) Bildungskontexte. Springer VS, Wiesbaden.
- Winkler, G.; Stadler-Altmann, U. (2016), EduSpace Lernwerkstatt in the Library – a collaboration project between the Faculty of Education and the Library. Vortrag, IATUL: Bolzano.

Das Team der EduSpace Lernwerkstatt der Freien Universität Bozen /Fakultät Bildungswissenschaften und der Universitätsbibliothek: Elisabeth Dalla Torre, Enrico A. Emili, Susanne Schumacher, Ulrike Stadler-Altmann, Gerda Winkler

Kontakt
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