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Freie Universität Bozen

Martino Gamper und Kuno Prey gemeinsam am Podium

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Impulse für innovatives Kunsthandwerk

Handwerk und Design hätten gemeinsam ein großes Potenzial, um das Kunsthandwerk neu zu beleben, ist Prof. Kuno Prey überzeugt. Bei einem Themenabend wurden dafür Weichen gestellt.

Handwerk zwischen Tradition und Innovation war das Leitmotiv eines Themenabends am 22. November, der vom Heimatpflegeverband Südtirol in Kooperation mit dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister, der Architekturstiftung Südtirol und der Fakultät für Design und Künste organisiert wurde. Das gemeinsame Ziel: die kulturelle Bedeutung des traditionellen Handwerks in Südtirol als auch dessen Innovationspotenzial in den Vordergrund rücken. Im Kontext des Klimawandels kommt gerade diesem Wirtschaftszweig eine besondere Bedeutung zu, da es durch seine Fähigkeit zur Reparatur und Neugestaltung von Produkten nachhaltige Lösungen bietet, waren sich die Teilnehmenden einig. Neben Kurzfilmen von Handwerker:innen und einer Gesprächsrunde bot der Themenabend einen Impulsvortrag des bekannten Südtiroler Designers Martino Gamper. Mit einer Ausbildung, die von der Tischlerei über Bildhauerei bis hin zum Design reicht, bietet Gamper eine einzigartige Perspektive, die die Schnittstellen zwischen Design und Handwerk beleuchtet.

Das Kreativitätspotenzial der alpenländischen Handwerkstradition, auf das er in seinem Vortrag einging, sieht auch Prof. Kuno Prey (im Bild rechts mit Martino Gamper) als großen Reichtum. „Südtiroler Handwerker sind weit über die Landesgrenzen für ihre Präzision, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Leider wurde das Kunsthandwerk, das in unseren deutschsprachigen Nachbarländern weiterhin sehr gepflegt wird, hierzulande vernachlässigt.“, sagt der Professor und langjährige frühere Dekan der Fakultät für Design und Künste. Handwerk und Design hätten gemeinsam ein großes Potenzial, um das Kunsthandwerk neu zu beleben, ihm einen zeitgemäßen Geist zu verleihen. „Qualitätsvolle Produkte von gestalterischem Wert und hoher Herstellungsqualität könnten entwickelt werden. Diese könnten dann in kleinen Serien oder als Einzelstücke von lokalen Handwerker:innen hergestellt werden. Es wäre an der Zeit, den Geist unserer Vorfahren zeitgemäß und nicht kitschig, neu zu interpretieren. Diese Veranstaltung ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung.“

 (su)